Modulares Bauen gegen Wohnungsknappheit
01 Okt 2024
Die Wohnungsnot in Deutschland ist allgegenwärtig und betrifft weite Teile der Bevölkerung. Während häufig der soziale Wohnungsbau im Vordergrund steht, besteht der Bedarf längst nicht nur im günstigen Segment. Besonders in mittleren und Großstädten steigen die Mieten stetig an, was die Haushaltsbudgets stark belastet. Auch angehende Eigentümer kämpfen mit steigenden Grundstücks- und Baukosten sowie hohen Bauzinsen. Diese Entwicklungen betreffen alle Einkommensgruppen, sodass sich die zentrale Frage stellt: Was tun gegen die anhaltende Wohnungsnot?
Eine vielversprechende Antwort bietet die modulare Bauweise. Wer hierbei an die Plattenbauten der 1950er und 1960er Jahre denkt, liegt allerdings falsch. Die Module der heutigen Zeit haben nichts mehr mit den Defiziten früherer Bauweisen zu tun. Stattdessen werden beim Modulbau komplett vorgefertigte Räume oder Raumteile vor Ort zu einem Gebäude zusammengefügt. Dabei werden bis zu 90 Prozent der Bauarbeiten bereits in den Werkshallen der Produzenten erledigt – präzise und wetterunabhängig.
In den vorgefertigten Modulen sind beispielsweise Installationen wie Fußbodenheizungen, komplette Bäder oder Küchenzeilen samt Anschlüssen enthalten. Auf Wunsch können sogar Einbaumöbel werkseitig integriert werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht nicht nur eine präzise Planung, sondern auch die Errichtung kompletter Gebäude in Rekordzeit.
Modulares Bauen als Antwort auf die Krise am Bau
Die aktuelle Krise im Baugewerbe hat vielfältige Ursachen: komplexe Vorgaben zur Energieeffizienz von Immobilien, Fachkräftemangel, unzureichende Digitalisierung der Gewerke, hohe Bauzinsen und der Druck, ressourcenschonend zu bauen und gegen die Klimaerwärmung vorzugehen. Hier bietet das modulare Bauen einen neuen Ansatz. In den Werkshallen von Anbietern wie Daiwa House Modular Europe werden bis zu 80 Prozent der Arbeiten erledigt, die sonst erst auf der Baustelle anfallen würden. Das Ergebnis: Effizientere Arbeitsabläufe, weniger Abfall und ein geringerer Personalbedarf. Wetterbedingte Verzögerungen gehören der Vergangenheit an, und die geschützten Bedingungen in der Werkshalle minimieren die Gefahr von Baufehlern und -mängeln.
Auch sozial hat diese Vorgehensweise Vorteile: Eingespielte Teams arbeiten zusammen, was die Arbeitsbedingungen verbessert und die Qualität sichert.
Schneller Beginn, schnelle Fertigstellung
Serielles Bauen basiert auf einem Baukastensystem, das eine kürzere Entwurfsphase und damit einen schnelleren Baubeginn ermöglicht. Dank der Vorfertigung lässt sich die Bauzeit um die Hälfte verkürzen. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Arbeitsschritte parallel zu erledigen: Während auf der Baustelle noch Erdarbeiten stattfinden, können die Module bereits in der Werkshalle gefertigt werden. Dies führt nicht nur zu einer deutlich schnelleren Fertigstellung von Bauprojekten, sondern auch zu Kosteneinsparungen.
Nachhaltigkeit und Effizienz
Die Nachhaltigkeit bleibt bei dieser Bauweise nicht auf der Strecke. Durch die Fertigung in der Werkshalle entfallen viele der beim herkömmlichen Bau notwendigen Transportwege. Dies trägt maßgeblich zur Reduktion des CO2-Ausstoßes bei – bis zu 50 Prozent CO2-Ersparnis im Vergleich zum konventionellen Bau sind so möglich.
Daiwa House Modular Europe hat bereits eine Vielzahl an Bauvorhaben realisiert: vom Geschosswohnungsbau über Appartements, Studierenden- und Seniorenwohnungen bis hin zu Hotels und Mitarbeiterunterkünften. Auch politische Entscheidungsträger haben die Vorteile des modularen Bauens erkannt, und Anpassungen an der Musterbauordnung sind in Vorbereitung.